Die Ile d'Yeu hat ihre eigene Marke, die man auf den Wochenmärkten und in Delikatessläden finden kann.
Die traditionellen Rezepte wurden zur Freude aller Feinschmecker schon seit Generationen weitergegeben.
"Produits de L'Île-d'Yeu"
Die Marke "Les Produits de L'Île-d'Yeu" wurde 2012 von der Gemeinde gegründet, die von dem Wunsch geleitet war, die Arbeit der Männer und Frauen, die das ganze Jahr über auf der Insel leben, hervorzuheben und zu würdigen.
Die Ile d'Yeu besitzt nicht weniger als zwanzig Erzeuger und Kunsthandwerker, die ihre Kreationen unter diesem Markenamen verkaufen dürfen. Reisen Sie nicht wieder ab, bevor Sie eines der vielen Produkte gekostet, getestet, gekauft haben! Sie finden sie auf dem Markt, im Künstlerkollektiv "La Fabrique" oder auch in den Boutiquen der Insel.
Die Broschüre der Erzeugnisse hier herunterladen: Produits de l'Ile d'Yeu
Märkte auf der Ile d’Yeu
Der Markt in Port-Joinville ist für Feinschmecker und Genießer sowie Liebhaber von Kunsthandwerk ein unverzichtbares Ziel.
Die Atmosphäre ist das ganze Jahr über locker und gesellig. Die bunten Markstände heben sich vor dem Hintergrund des geschäftigen Hafens mit seinen bunten Fischerbooten, Segelyachten und Passanten ab. In den Monaten Juli und August können Sie auch den kleinen Markt in Saint Sauveur auf dem Platz vor der Kirche besuchen.
Kulinarische Traditionen
Kuchen und Süßwaren
Die Küstenschifffahrt ermöglichte es den Seeleuten der Ile d'Yeu, seltene Waren aus Bordeaux mitzubringen – darunter auch Pflaumen, Zimt und Rum. Daher ist es möglich, dass alte Rezepte noch heute ihre exotischen Geschmacksrichtungen in die Teller der Insel bringen.
Der Pflaumenkuchen, eine gastronomische Institution auf der Insel, steht oft an Sonntagen auf dem Tisch. Eigentlich aber ist er für ein ganz besonderes Fest bestimmt: er ist das obligatorische und unumgängliche Dessert nach dem Hochzeitsbankett.
Für jedes Fest gibt es eine spezielle Nascherei… An Ostern ist es der "Fion", eine Art Flan, und an Faschingsdienstag, die "Mérisses". "Betchets" kann man das ganze Jahr hindurch genießen.
Meeresprodukte
Zu Fisch sowie Schalen- und Krustentieren werden immer wieder neue Rezepte ersonnen. Geräucherten Thunfisch zum Beispiel verdankt man Eugène Ravalais, der die Spezialität in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts erfand. Sie wurde neben Thunfischpastete und –rillettes von den Metzgermeistern in ihr "Programm" aufgenommen.
Wenn auch immer wieder neue Produkte ausgearbeitet werden, so sind die Rezepte doch immer von der Tradition inspiriert. Boudin oder Thunfischpastete mit Pflaumen, geräucherter Schwertfisch, Fischsuppe ...
Die Frauen der Insel, die seit jeher kleine Gerichte und Konserven für ihre Männer auf See zubereiteten, sind erfahrene Köchinnen, die ihr Know-How an die ganze Insel weitergegeben zu haben scheinen.
Was Sie nicht versäumen sollten: "Patagos", diese extrafeinen, köstlichen Schalentiere, die in einer Cremesauce mit viel Knoblauch schwimmen. Heute ist es nur drei kleinen Schiffen erlaubt, diese Fischerei im sensiblen Umgang mit der Ressource auszuüben. Sie wird im Mai eröffnet und im Juni eingestellt, um dann von Juli bis September wieder erlaubt zu werden.
Die besten Rezepte
Seespinnen-Salat
Früher war dieses Gericht ein wichtiger Teil jedes Hochzeits-Menüs.
Zutaten: Seespinne, hartgekochte Eier, Tomaten, Salat, gehackte Petersilie, Schalotten, Essig und Öl.
- Rezept:
Die Seespinnen im Sud 20 Minuten lang kochen lassen.
Die Schale sorgfältig entfernen und das Fleisch während zwei Stunden in Öl ziehen lassen. Abtropfen lassen. Essig, Schalotten und die gehackte Petersilie dazugeben.
Zusammen mit den Tomaten und den hartgekochten Eiern auf einem Salatblatt präsentieren.
"Boudin blanc" mit Pflaumen
Pflaumen gehören zu den Zutaten vieler typischer Inselgerichte. Auch bei Wurstwaren sind sie stark vertreten und geben einen ungewohnten süß-salzigen Geschmack.
Zutaten: 500 g Schweine-Bauchspeck, 200 g Kalbfleisch, 500 g Pflaumen, 3 Eier, 1/2 Liter Milch, Crème fraîche, 1 dicke Zwiebel, Salz, Pfeffer, Petersilie, Mangoldblätter, Fettnetz, Zimt.
- Rezept:
Die Zwiebel in dem Öl anbräunen.
Die Mangoldblätter abbrühen und zusammen mit dem Fleisch kleinhacken.
Alle Zutaten gut miteinander vermischen.
Das Fettnetz mit der Masse stopfen und die dadurch gewonnen "Wurst" in eine gebutterte Auflaufform 2 Stunden im Ofen backen.
Das Gericht wird kalt gegessen.
"Fricot en fou" (auch "Le Rata")
Dies ist das traditionelle Sonntagsgericht. Früher wurde es schon am Samstag zubereitet und zum Bäcker gebracht, der es die ganze Nacht über in seinem Backofen garen ließ. Am Sonntag nach der Messe wurde das fertige heiße Gericht dann pünktlich zur Mittagsmahlzeit abgeholt.
Zutaten: Schweinshaxe (oder Schweinsohren und Schweinefüße), Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Bouquet Garni, Salz, Pfeffer und wahlweise Lauch.
- Rezept:
Die Zwiebeln in Scheiben schneiden und den Boden eines Schmortopfs damit auslegen.
Die Fleischstücke, die Karotten und die Kartoffeln, Salz, Pfeffer und das Bouquet garni darauf verteilen.
Mit Wasser bedecken und mindestens 14 Stunden köcheln lassen. Den Kochvorgang überwachen und eventuell Wasser nachgießen.
Pflaumenkuchen
Früher schenkten die Familien der Brautleute den Freunden oder entfernten Verwandten, die sie nicht zur Hochzeit ihrer Kinder einladen konnten, einen Pflaumenkuchen.
- Rezept:
Am Vorabend 500 g Pflaumen mit Zimt in etwas Wasser einlegen.
Am nächsten Tag die Pflaumen in Wasser kochen. Sie entkernen und 400 g Zucker, sowie Rum dazugeben. Vermischen und verquirlen.
Den Teig ausrollen, in drei Lagen zusammenfalten und auf alle drei Lagen Salzbutter streichen. Den Teig um ein Viertel drehen und wieder in drei Lagen zusammenfalten, mit Butter bestreichen. Insgesamt 250 g Butter verbrauchen.
Den Teig in vier Teile teilen und ein Teil nehmen, ausrollen und auf einen Teller legen. Den Teig um den Teller herum abschneiden und dabei einen breiten Rand lassen.
Diesen Rand dann zusammenfalten und einrollen, dann das Innere des Kuchens mit dem Pflaumenmus ausfüllen.
Die anderen drei Teigteile genauso vorbereiten und aus den abgeschnittenen Teigrändern 1 cm breite Streifen formen, die über die Pflaumenkonfitüre gelegt werden.
Die Teigbänder mit einer Mischung aus Eigelb und Wasser bestreichen, damit sie goldgelb werden. In den sehr heißen Backofen schieben und etwa eine halbe Stunde backen.