Andere Geschichts- und Kultur-Stätten der Ile d'Yeu

Die Zitadelle (auch "Fort de la Pierre Levée" genannt)

Am Ortsausgang von Port-Joinville, etwa 15 Fußminuten vom Fremdenverkehrsbüro entfernt. Freie Besichtigung

Die Zitadelle bei Port-Joinville wurde von 1858 bis 1866 an der Stelle erbaut, an der vormals ein hoher Menhir stand. Daher rührt ihr Name "Fort de la Pierre Levée".
Sie war nacheinander Staatsgefängnis und Kaserne, und von November 1945 bis Juni 1951 wurde Marschall Pétain hier in Haft gehalten.

Neuheit: das Fort ist Gegenstand einer Besichtigung, die das Amt für Kulturgut der Stadtverwaltung unter dem Namen "Die Geheimnisse der Zitadelle" anbietet.
Vom Bois de Pierre-Levée aus gehen Sie in der Zeit zurück, um die Entwicklung der Verteidigung der Ile d'Yeu zu verstehen, die ihren Schlusspunkt mit dem Bau des Forts erreichte, das heute unter dem Grün der Natur ringsum verborgen liegt …

Besichtigungszeiten und Ticketverkauf beim Fremdenverkehrsverein  

Entdecken Sie hier die Besichtigungen des Kulturguts der Insel

Ein Ratschlag des Fremdenverkehrsvereins:
Entdecken Sie die Zitadelle über den kleinen markierten Wanderweg "Sente du Noroit" ab dem Fremdenverkehrsbüro (Wanderführer im Fremdenverkehrsverein zu kaufen).

Das Fischereimuseum

Das Museum in Port-Joinville ist ein Ort der Erinnerung an die Fischerei, wie sie in früheren Zeiten auf der Insel betrieben wurde. Ein ehemaliger Fischer (der heute noch für die Seenotrettungsgesellschaft aktiv ist) führt Sie durch das Museum der Fischerei und der Seenotrettung. Als unermüdlicher Erzähler hat er immer eine Anekdote bereit.  

Das Museum wird von ehrenamtlichen Fischern, ehemaligen Fischern, Fischerfrauen und Mitgliedern der Seenotrettungsgesellschaft betrieben, denen es am Herzen liegt, diesen Ort der Erinnerung an das maritime Inselleben lebendig zu erhalten. Im Jahr 2016 haben sie den ehemaligen Thunfischfänger "Le Corsaire" restauriert, der nun die Besucher am Eingang des Museums empfängt.

Museumsbesuch:

La Pointe du But und das Nebelhorn

Die Pointe du But ist wegen ihrer Felsenriffe wie Les Chiens Perrins, Les Petits Champs und Les Grands Champs, aber auch Untiefen wie etwa die der Basse Flore als Gefahr für die Schifffahrt berüchtigt.

Da sie auf dem viel befahrenen Schifffahrtsweg zum Mündungsgebiet der Loire liegt, waren Unglücke und Schiffbrüche in dieser Zone recht häufig.

Ein erster Leuchtturm wurde 1828 ein wenig von der Küste zurückgesetzt bei La Petite Foule erbaut; er wurde im Jahr 1950 von dem heutigen Leuchtturm "Le Grand Phare" ersetzt. Dennoch gab es noch einige Schiffbrüche in diesem Gebiet, vor allem, wenn das Leuchtfeuer wegen schlechter Wetterbedingungen oder bei Nebel nicht gut sichtbar war. Um das Risiko zu verringern, wurde 1893 an der Westspitze der Pointe du But ein Nebelhorn errichtet. Ein spezieller Mechanismus in diesem Gebäude setzte eine Pressluftsirene in Gang, deren tiefer Ton in Minuten-Abständen gesendet wurde, sobald die Insel im Nebel nicht gut sichtbar war. Das Nebelhorn wurde im Jahr 2000 auf Entscheidung des Verkehrsamts hin stillgelegt.

Der Semaphor der Pointe du But

Im Jahr 1794 beschloss der Wohlfahrtsausschuss die Einrichtung eines Netzes von Küstenwachttürmen.  Die Posten bildeten eine ununterbrochene Linie der maritimen Überwachung, die untereinander und mit Schiffen in Verbindung standen.

Die Wachtanlage der Ile d'Yeu war oben im Turm der Kirche von Saint-Sauveur untergebracht. Im Jahr 1774 wurde dieser eine neue Turmspitze von 17 Metern Höhe aufgesetzt; ein Späher saß darin und hisste Signalflaggen verschiedener Farben an einem Mast, um die vorbeifahrenden Schiffe und das Festland über alle Vorgänge auf See zu informieren.

Im Januar 1806 genehmigte Vize-Admiral Decrès (Minister der Marine und der Kolonien) die Einrichtung eines neuen Systems für Küstensignale. Man beschloss damals, den farbigen Flaggen einen optischen, später dann einen elektrischen Telegrafen hinzuzufügen. Da der Turm von Saint-Sauveur eine solche Anlage nicht aufnehmen konnte, wurde im Jahr 1861 mit dem Bau eines Semaphors an der Pointe du But begonnen.

Der neue Semaphor war mit einem Telegrafen mit Zifferblatt, der ihn durch ein Untersee-Kabel mit dem Festland verband, ausgestattet. Der Wachtraum lag im zweiten Stock des sechseckigen Turms, 4,20 Meter über der Erde. Die Spitze des Turms trug den 18 Meter hohen Semaphor-Signalmast. Der Turm diente den Wachtleuten auch als Unterkunft. Er wurde 1944 beim Abzug der Besatzungstruppen zerstört. Heute existieren lediglich noch die Regenwasserzisterne und die niedergerissenen Mauern des Erdgeschosses.

Die Windmühlen

Die Archive bestätigen die Existenz von 18 Windmühlen auf der Ile d'Yeu. Anfang des 15. Jahrhunderts besaß die Insel schon mindestens 8; heute sind es noch 6, von denen 3 restauriert sind und 3 andere nur noch als Ruinen bestehen.

Die erste Windmühle wurde schon sehr früh gebaut: eine Charta aus dem Jahr 1205 erwähnt eine "molendinus ad ventum", die Pierre de la Garnache der Abbaye de la Blanche zugestand.

Die älteste noch erhaltene Windmühle der Insel ist "Le Moulin Cassé" – auch Gros Moulin genannt- am Ortseingang von Saint Sauveur. Vom Typ "kleiner Fuß" (bei dem der Unterbau einen kleineren Durchmesser hat als der Oberbau) hatte sie eine einfache, drehbare Haube, getragen von einem geräumigen Turm, in dem die Mahlsteine untergebracht waren. Der Turm zeichnete sich durch seinen Unterstock mit geböschtem Sockel aus, auf dem der überhängende Oberstock errichtet war.

Im 18. Jahrhundert wurden modernere Turmwindmühlen erbaut; ihre Formen, die Dimensionen und der Mechanismus blieben bis Mitte des 19. Jahrhunderts so gut wie gleich. Sie bestanden aus einem einfachen runden Turm, der die Mahlsteine enthielt. Auf ihm saß die drehbare Haube, die die Flügelwelle  aufnahm. Die Haube wurde mit Hilfe einer Orientierungswelle gedreht. Um vor Unfällen aufgrund der sich drehenden Flügel zu schützen, hatten die Türme immer zwei einander gegenüber liegende Türen und war von einer ringförmigen niedrigen Mauer umgeben.

Die Türme der Windmühlen "Moulin du Grand Chemin" und "Moulin du Camp" wurden lange vor dem 19. Jahrhundert errichtet: erstere ist schon auf einer Landkarte der Insel aus dem Jahr 1695 verzeichnet, auf der die zweite jedoch noch nicht zu sehen ist.

Die Französische Revolution mit der Abschaffung der Privilegien erlaubte auch einzelnen Personen den Bau von Windmühlen – so wurde etwa Le Moulin du Calvaire im Jahr 1808 errichtet und Le Moulin Maingourd im Jahr 1818.

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurden die meisten der Windmühlen der Insel stillgelegt; die letzten unter ihnen waren bis nach 1945 in Betrieb.

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