Die Kapelle am Port de la Meule
Seit 9 Jahrhunderten überragt die Kapelle, die "Unserer lieben Frau der frohen Botschaft" gewidmet ist, den kleinen Hafen von La Meule und ist damit ohne Zweifel eines der ältesten noch existierenden religiösen Zeugnisse auf der Insel. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut, zu einer Zeit, in der man den Wechsel ins Jahr Tausend fürchtete, da man glaubte, dass er den Weltuntergang bedeutete.
Fürsten und Kriegsherren fürchteten um das Heil ihrer Seelen und beeilten sich, den Bau von Kirchen und Kapellen zu geloben. Das Jahr Tausend kam, und nichts geschah. Der Schrecken war vorüber, aber die Kirche drängte die großzügigen Spender trotzdem darauf, die einmal gegebenen Versprechen zu halten. So erhielten zwei Brüder aus Brem-sur-Mer, Herbert und Béranger, ein Stück Land auf der Ile d'Yeu, um ihr Gelöbnis einzulösen. Mit Hilfe von Mönchen aus der Abtei Saint Martin de Marmoutier begannen sie am Bau der Kirche von Saint Sauveur und errichteten sodann über die Insel verstreut noch drei kleinere Kultstätten, darunter die Kapelle in La Meule, die in einer Urkunde aus dem Jahr 1040 unter dem Namen "Sainte Marie" erwähnt wird.
Die Kapelle wacht seit neun Jahrhunderten über den kleinen Hafen von La Meule
Die Widmung der Kapelle stammt aus dem 18. Jahrhundert. Sie wird 1770 in der Biographie von Vater Montfort erwähnt, der aussagt, dass die Kapelle unter den Schutz Unserer Lieben Frau der frohen Botschaft gestellt wurde. Als Schutzherrin der Seeleute wird sie bei schweren Stürmen angerufen, wenn Angst und Sorge quälen. Aber sie ist es auch, der die Tränen der Dankbarkeit gelten, wenn das Schiff endlich wieder sicher in den Hafen zurückgekehrt ist.
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Die Kirche von St-Sauveur
Die romanische Kirche aus grauem Granit in der ehemaligen Inselhauptstadt Saint Sauveur gehört zu der Anzahl an religiösen Bauten, die aus der großen spirituellen Bewegung zum Jahr Tausend hervorgingen. Auf den Grundmauern einer vorhergegangenen Kultstätte erbaut, war sie zunächst Priorat und dann Pfarrkirche. Sie wird erstmal in einer Urkunde des Jahres 1040 erwähnt.
Der Glockenturm, der ursprünglich eine hohe Turmspitze besaß, wurde im 18. Jahrhundert mit einer stumpfförmigen Pyramide von 17 Meter Höhe gekrönt, die den Seeleuten lange Zeit als Landmarke diente. Im Jahr 1953 fing sie nach einem Blitzeinschlag Feuer.
Das aktuelle Langschiff im neugotischen Stil wurde 1857 auf den Ruinen des ehemaligen romanischen Kirchenschiffs erbaut.
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Die Kirche von Port-Joinville
Auf den Höhen von Port Joinville steht eine der beiden Kirchen der Pfarrgemeinde Saint-Amand de l'Île d’Yeu, die Pfarrkirche Notre Dame du Port, die zwischen 1827 und 1829 erbaut und 1887 erweitert wurde. Ihr seltsam anmutender Glockenturm mit Zwiebelspitze verleiht ihr ein orientalisches Flair, das an die früheren Reisen der Langstreckensegler erinnert.
An der Holzdecke des Langschiffs hängen drei Fregattenmodelle, Votivgaben aus dem 19. Jahrhundert, die von der Verehrung der Heiligen Jungfrau, ihrer Schutzherrin, seitens der Seeleute zeugt. Das linke Querschiff wird von einer monumentalen, im Jahr 1996 gebauten Orgel mit 1500 Orgelpfeifen eingenommen.
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Die Kapellen der Insel
Der tiefe Glaube der Inseleinwohner über die Jahrhunderte hinweg wird bezeugt von den vielen bescheidenen und nüchternen religiösen Gebäuden in den blauen und weißen Farben des Meeres und der Heiligen Jungfrau, die in den Dörfchen und an der Küste über die ganze Insel verstreut liegen.
Die Kapelle des Père de Montfort (oder auch Kapelle Notre-Dame du Calvaire)
Die Kapelle des Père de Montfort wurde 1835 erbaut und 1889 erweitert; sie steht an der Stelle des 1712 von Père de Montfort errichteten Calvaire in Ker Châlon.
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Die Kapelle Notre-Dame de la Paix (auch Chapelle Saint-Hilaire)
Die Kapelle Notre-Dame de la Paix in Ker Pierre Borny wurde 1944 erbaut und der Friedenskönigin geweiht. Sie steht in der Nähe des ehemaligen Klosters Saint-Hilaire, in dem der heilige Amand gegen Ende des 6. Jahrhunderts seine klösterliche Ausbildung genoss.
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